Gemischter Chor Harmonia Nierstein

Aktuelles

Vereinsgeschichte der Harmonia nach 1965
verfasst am 14.09.2023

Ein Auszug aus der Broschüre „Nachtrag zur Vereinsgeschichte“

Leitung des Vereins

Der 28. März 1965 war ein wichtiger Tag für den Gesangverein Harmonia Nierstein. Mit dem Bus fuhren die Sänger in großer Zahl nach Koblenz, wo dem Verein für sein 100jähriges Bestehen vom Deutschen Sängerbund die Zelter-Plakette überreicht wurde.

Kurze Zeit nach diesem Ereignis gab es eine unerwartete Überraschung. Vorsitzender Hans Reinartz stellte sein Amt zur Verfügung. So kam es bei der Generalversammlung im Frühjahr 1966 zur Neuwahl. 1.Vorsitzender wurde Otto Lattreuter, der bis dahin als Schriftführer im Vorstand mitgewirkt hatte. Er sollte sein Amt bis zum Jahr 1985 ausüben.

Ihm folgte, allerdings nur für 1 Jahr, Werner Merz, der bis dahin als Kassierer im Vorstand tätig war. Bereits 1986 gab er sein Amt jedoch wieder zurück an Otto Lattreuter, der weitere zwei Jahre den Vorsitz übernahm.

In der Generalversammlung von 1988 schließlich wurde Klara Kiefer zur 1. Vorsitzenden gewählt, die erste Frau in diesem Amt. Sie leitete den Verein bis zum Jahre 1997.

Im Frühjahr 1997 gab es in der Vereinsleitung wiederum einen Wechsel. Zum 1. Vorsitzenden wurde Udo Gersdorff gewählt, der dieses Amt aber nur zwei Jahre verwaltete und dann in der Generalversammlung von 1999 an Wolfgang Adrian, bis dahin 2. Vorsitzender, weitergab.

Wolfgang Adrian bekleidete dieses Amt bis zum Frühjahr 2015. In der Generalversammlung dieses Jahres wurde Klaus Mayer sein Nachfolger. Im November darauf verstarb Wolfgang Adrian, der 16 Jahre lang die Geschicke des Vereins bestimmt hatte.

 

Mehrtägige Ausflüge

Im Jahre 1968 entschloss sich der Vorstand, eine viertägige Reise für die aktiven Sänger anzubieten. Ziel war die österreichische Stadt BREGENZ am Bodensee, Zeitpunkt war der Feiertag Himmelfahrt, sodass die Fahrt von Donnerstag bis Sonntag stattfinden konnte. Schon bei dieser ersten Fahrt wurde ein Konzept ausgearbeitet, das in der Folge immer wieder in gleicher Form durchgeführt wurde:

Der Gesangverein am Zielort wurde angeschrieben und zu einer Weinprobe eingeladen. Diese Weinprobe stellte man mit Spenden Niersteiner Winzer zusammen.

Schon von Anfang an hatte man sich darüber verständigt, dass solche Unternehmungen nur im zweijährigen Turnus stattfinden, damit die Attraktivität gewahrt war. So kam es im Jahre 1970 zur nächsten Reise nach ALTENKUNSTADT bei Coburg, die Heimat des Aktiven Karlheinz Dippold. Auch hier wieder das bewährte System mit Anschreiben des dortigen Vereins, Weinprobe und umfangreichem Programm.

Die nachfolgenden Viertagesreisen führten die Sänger nach LANGNAU in der Schweiz (1972), PFRONTEN im Allgäu (1974), JESTEBURG in der Lüneburger Heide (1976), BERLIN (1978 – Groben!), KIRCHDORF am Wilden Kaiser in Tirol (1980) und WEISSENBURG (1982).

Nach Gründung des Gemischten Chores reisten die Sängerinnen und Sänger nach, HOMBERG (1984), MEMMINGEN (1986), BAYREUTH (1993), BERLIN (1995 - Postchor), SITTARD in den Niederlanden (1998) und DRESDEN (2000). Nach dieser Fahrt führte man keine Mehrtagesreisen mehr durch.

Nachzutragen wäre noch, dass der Wein steter Begleiter war, was sich in Einzelfällen als vorteilhaft erwies. Er öffnete Möglichkeiten und Türen, die sonst schwer zu öffnen gewesen wären, wie die folgende Begebenheit beweist: Die Reise nach Berlin im Jahre 1995 unternahmen die Sängerinnen und Sänger mit der Bundesbahn. Auf der Rückreise stellten die Sänger fest, dass der Zug über Nierstein fahren würde. Mit Hilfe von 2 Flaschen Niersteiner konnte man die Zugbegleiter von einem Halt in Nierstein überzeugen. Nach der Genehmigung durch die Zugleitstelle geschah dies dann auch.

 

Gründung des Gemischten Chores

Anfang der achtziger Jahre stellte sich immer mehr heraus, dass die Zahl der Sänger im Chor stetig abnahm. Die unterschiedlichsten Gründe führten zu dieser Entwicklung, die zu dieser Zeit in allen Brudervereinen mehr oder weniger zu beobachten waren. In der Hauptsache war dies die Tatsache, dass die Altersstruktur des Chores immer höher kletterte und neue Mitglieder nicht zu begeistern waren.

Nach einem Aufruf in der Presse meldeten sich interessierte Sängerinnen, ein Gemischter Chor wurde gebildet. Die erste gemeinsame Singstunde fand im September 1982 statt.

 

Start des Popchores „mitten-drin!“

Anfang des neuen Jahrhunderts war immer mehr zu spüren, dass sich der Zeitgeschmack änderte, man wollte nicht mehr die „alten“ Lieder hören, der Fokus lag mehr auf den modernen Melodien und Rhythmen.

Im Vorstand war man sich im Klaren, dass man nur noch eine Chance hatte, den Verein am Leben zu erhalten: man musste mit der Zeit gehen und einen modernen Chor mit jüngeren Kräften gründen.

Mit großem Aufwand, mit Hilfe von Flugblättern und der örtlichen Presse wurde zu einem Treffen eingeladen, das schließlich alle Erwartungen übertraf, denn an diesem Abend kamen in dem kleinen Übungskeller 80 Personen zusammen. Der Vorstand hatte zuvor den Dirigenten Michael Kuhn aus Wolfsheim angeworben, der an diesem Abend eine erste Probe durchführte. Nach einem Jahr gab Michael Kuhn sein Dirigentenamt auf, sein Nachfolger wurde Thorsten Mühlberger aus Worms.

 

Aktivitäten zur Finanzierung

Kein Verein kann heute noch die gesamte Finanzierung über Mitgliedsbeiträge sichern.

So hat es sich im Lauf der Zeit ergeben, dass die Vereine sich auf verschiedenste Weise durch andere Aktivitäten helfen. Die einen richten ein großes Freundschaftssingen aus, andere wiederum organisieren Feste der verschiedensten Art wie Weinproben oder Wanderungen oder aber gesellige Veranstaltungen.

So betrieb die Harmonia eine Cafeteria, wo spendierte Kuchen verkauft wurden und führte einen Weinstand im Rahmen des Winzerfestes. Dabei war es eine Selbstverständlichkeit, dass sich jeder Aktive auf irgendeine Weise einbringt und zu einem guten finanziellen Ergebnis beiträgt.

Zunächst hatte man Sommerfeste organisiert, die an den verschiedensten Orten stattfanden. So war dies einige Jahre im Weingut Maurer am Marktplatz, in den Weinbergen (Pergola) und schließlich im Weingut Schwibinger in der Rheinstraße.

Eine weitere Einnahmequelle ergab sich durch das Rheinradeln, das in den Anfängen noch bis Nierstein verlief. Das Weingut Bunn und der Parkplatz Hartmann (heute Eis-Morano) an der Mainzer Straße waren die Stationen, an denen die Harmonia Speisen und Getränke, in einem Jahr (2002) wegen des kalten Wetters auch Glühwein, ausgab

 

Sonstige Aktivitäten

Die JAHRES-KONZERTE waren stets das Ziel der Chorarbeit des laufenden Jahres.

Das SINGEN IN DEN KIRCHEN im November jeden Jahres war den verstorbenen Mitgliedern gewidmet.

Die NACHSINGSTUNDE wurde bei einem Glas Wein in einem Niersteiner Lokal sehr gepflegt.

Das HERINGSESSEN in der Fastnachtszeit fand in der Weinstube Gustav Strub statt.

Die VATERTAGS-TOUREN führten zu verschiedenen Zielen in der Umgebung (Riedmühle!).

Den FEDERWEISSEN-ABEND im Herbst gab es immer wieder an verschiedenen Orten.

Auch die WANDERUNGEN waren im Verein sehr beliebt.

Mehrmals veranstaltete die Harmonia im Saal der Linde einen FASTNACHTLICHEN ABEND mit Programm und Tanz. Der Besuch war in allen Fällen überwältigend.

Den Abschluss jeden Jahres feiert noch heute die Harmonia durch eine weihnachtliche LETZTE SINGSTUNDE, wozu auch die Fördermitglieder eingeladen werden.

 

Vereinszeitung

In den Jahren 1977 bis 1988 gab die Harmonia ein Mitteilungsblatt unter dem Titel „Singendes Nierstein“ heraus, das sporadisch erschien. Der Aktive Hartmut Weber trug zu jeder Ausgabe eine Art Leitartikel bei, der sich mit den unterschiedlichsten Themen im Bereich des Singens im Verein befasste. Das Porträt eines Aktiven, Hinweise auf Aktivitäten und Berichte über Veranstaltungen und allgemeine Mitteilungen rundeten das Ganze ab. Ausgetragen wurde das Blatt von den Aktiven und zwar an alle Bürger im Bereich der Gemeinde Nierstein.

Nach 11 Erscheinungsjahren mit 24 Ausgaben wurde das Mitteilungsblatt leider eingestellt.

 

Die Dirigenten

Nach den Feiern zum hundertjährigen Bestehen im Jahre 1965 hatte der Chor etliche Dirigenten: Bernhard Seelbach (1964-69), Dieter Hechtenberg (1969-71), Rudolf Luttenberger (1971-74), Josef Deinerd (1974-76), Hans-Werner Fuhrmann (1976-81), Alfred Porn (1981-86), Herr Berg (1986-87), Wilhelm Lüttich (1987-89), Bernd Ottersbach (1989-97), Christel Bieger (1997-01), Wolfgang Tauber (2001-09), Dr. Katrin Bibiella (2009-19) und Martina Göhring (ab 2019)..

Beim Popchor waren es Michael Kuhn (2008-09), Thorsten Mühlberger (2009-19), Nathalie Hoyer (2019) und Alexandra Rudloff (2019-2022).

 

Sonstiges

Im Jahre 1970 gründete sich aus den Reihen des Männerchores ein kleiner Chor, der sich mit gängigen Melodien der Unterhaltungsmusik befasste. Später gab sich die Gruppe den Namen „Bacchus-Sänger“, der Chor besteht heute nicht mehr.

Im Jahr 2008 erhielt die Harmonia einen beachtlichen Zuschuss der Kreisverwaltung zum Ankauf eines Klaviers.

Die Probe-Lokale wechselten im Laufe der Zeit: zunächst war dies der kleine Saal im Rheinischen Hof, dann zog die Harmonia um in einen Saal der Grundschule, es folgten TV-Keller und schließlich der Saal der AWO im Haus der Gemeinde.

*

Dann kam Corona und alles war plötzlich anders. Unter größten Schwierigkeiten wurde die Chorarbeit aufrechterhalten. Schließlich musste der Popchor im November 2022 seinen Betrieb einstellen, nur der gemischte Chor „überlebte“.

Aufforderung zum Singen
verfasst am 09.09.2023

(frei nach Carl Maria von Weber: Aufforderung zum Tanz).

Corona ist endgültig vorbei und kann uns nicht mehr schrecken. Wir atmen alle auf. Wir möchten vor Freude singen! Genau das können Sie bei uns und mit uns. Wir sind eine fröhliche Gruppe von Menschen, die das Singen und das gesellige Zusammensein lieben.

Unsere jüngste Aktive ist gerade mal Anfang der Dreißiger, der Älteste zählt 90 Lenze! Also wie in einer richtigen Familie mit drei Generationen.

Wir freuen uns über jeden, der in unsere „Familie“ kommt und mit uns eine der schönsten Seiten des Lebens genießen will. Außerdem haben wir eine tolle Dirigentin, die uns mit leichter Hand die richtigen Töne vermittelt.

Wie wäre es mit kommendem Montag? Wir würden uns freuen.

Wiederbeginn der Chorproben
verfasst am 11.09.2023

Nach unserer „Durststrecke“, genannt Sommerferien, treffen wir uns endlich wieder zu fröhlichem Tun. Unsere Dirigentin hat sich in ihrem Urlaub erholt, sodass sie uns wieder mit dem gewohnten Elan die notwendigen „Flötentöne“ beibringen kann! Wir freuen uns alle darauf, wieder in fröhlicher Gemeinschaft zusammen zu kommen und ernste wie auch heitere Lieder anzustimmen.

Wir haben zwar nicht die Absicht, ein Konzert zu gestalten, doch sind wir gerne bereit, mit einem Ständchen oder innerhalb der Veranstaltung eines anderen Vereins die Zuhörer zu erfreuen.